Leben
Video Strandkorbgespräch mit Uwe Worlitzer und Mila, Bild Timo Roth

Zwei, die wissen, wie MV klingt.

Was sie verbindet: die Musik. Was sie gemeinsam erfolgreich macht: die Musik. MILA startete mit ihrer ersten Single „Herzlos“ voll durch und knackte 2019 in kürzester Zeit die Millionenmarke bei YouTube. Uwe Worlitzer begeistert seit Jahren jeden Morgen die Zuhörerinnen und Zuhörer eines erfolgreichen Radiosenders und bringt mit der Sendung „Der Gute Morgen“ gute Laune für den Tag. Gemeinsam haben sie den Song „Teil von mir“ aufgenommen. Wir haben MILA und Uwe in Wismar getroffen. Ein Gespräch über den Klang des Landes und die Liebe zur Musik.

Erzählt uns mal, wie ihr euch kennengelernt habt.

MILA: Im Mai 2019 hat alles angefangen, da habe ich mit Vitali zusammen den Song „Herzlos“ aufgenommen. Uwe ist dann auf uns aufmerksam geworden. Er fand die Nummer richtig gut und so hat es dann „Herzlos“ zur Ostseewelle Hitradio Mecklenburg-Vorpommern geschafft. Und dann haben wir uns mal im Studio verabredet, also Uwe, Vitali und ich. Wir haben geguckt, was so passen könnte, und dadurch ist dann „Teil von mir“ entstanden.

„Herzlos“ „Teil von mir“

Uwe: Man muss dazu sagen, Vitali und ich – das ist ein Produzent aus Wismar, der jetzt in Berlin lebt – ich habe mit ihm früher schon mal zusammen Musik gemacht. Wir haben uns dann irgendwie aus den Augen verloren und dadurch wieder getroffen und sind nun quasi eins geworden.

Mila und Uwe Worlitzer im Strandkorb

(Bild: Timo Roth)

MILA, du machst nicht erst seit gestern Musik, sondern hast schon seit deiner Kindheit den Wunsch gehabt, auf der Bühne zu stehen. Nun der große Erfolg – wie fühlt sich das für dich an?

MILA: Es ist auf jeden Fall ein ganz anderes Gefühl. Wenn ich jetzt durch Wismar laufe, werde ich ganz oft angesprochen. Dann wollen sie Fotos mit mir machen und Autogramme haben. Aber es macht mir sehr viel Spaß und ja, es freut mich auf jeden Fall, dass ich es jetzt so weit geschafft habe.

Was macht deine Musik für dich selbst aus?

MILA: Also ich beschreibe meine Vergangenheit und verarbeite sie damit und möchte anderen Mut machen, dass es trotzdem weitergeht, auch wenn zum Beispiel die Liebe vergeht – dass man trotzdem immer weitermachen muss und niemals aufgeben sollte.

Uwe, du bist ja auch sehr musikalisch unterwegs, spielst Schlagzeug und legst neben deinem Job als Guten-Morgen-Mann auch als DJ auf. Wie kamst du denn zum Radio?

Uwe: Also das war tatsächlich schon immer so ein bisschen ein Traum von mir, dass ich gesagt habe, okay, dieses Reglergeschiebe und im Radio die große Klappe haben, das ist mein Ding. Und ich habe es dann irgendwann über ein Praktikum in Halle geschafft bei einem Radiosender. Ganz normal, wie man das halt so macht, am Anfang Kaffee bringen und so. Und dann irgendwann war die Morning-Show-Moderatorin dort krank, und dann wurde ich gefragt: Mensch, sag mal, kannst du so was? Da habe ich gesagt: Ich probiere es einfach aus. Und so hat es im Prinzip angefangen, und dann ging es immer weiter von Sender zu Sender.

Unter dem Künstlernamen MILA schreibt und singt Jasmin Gapinski Popsongs. Ihre erste Single „Herzlos“ knackte in kurzer Zeit die Millionenmarke bei YouTube. Die gebürtige Wismarerin arbeitet als Chemielaborantin.

Uwe Worlitzer ist Radiomoderator und Musikproduzent. Er wurde in Sachsen geboren und lebt seit vielen Jahren in Rostock. Uwe spielt Schlagzeug und arbeitet nebenbei als DJ.

Und nun produzierst du Musik. Was interessiert dich denn dabei am meisten?

Uwe: Na ja, also für mich ist elektronische Musik ganz wichtig, weil sie einfach gute Laune beziehungsweise alle möglichen Gefühle transportieren kann. Es muss immer kicken irgendwie. So langsame Musik ist gar nicht mein Ding. Man kann Leute dazu bringen, zu tanzen, sich gut zu fühlen, und das war schon immer so meins. Wenn ich sehe, dass Leute sich gut fühlen zu der Musik, die wir machen, dann fühle ich mich auch gut.

Wie geht es mit deiner Musik-Karriere weiter, MILA?

MILA: Es sind auf jeden Fall neue Songs geplant, aber es steht noch kein genaues Datum fest, wann das veröffentlicht wird. Aber da ist schon einiges in Planung.

Und Uwe, wo siehst du MILA in der Zukunft?

Uwe: Hoffentlich ganz weit oben. Also das, was wir angefangen haben und was da vorher auch schon war, das hat ja, sage ich mal, nur einen Vorgeschmack gegeben auf das, was da noch kommen darf. Ich finde, die nächsten zwei, drei Jahre kann das schon ordentlich nach oben gehen.

Viele Künstler haben derzeit ja große Sorgen und Probleme. Wie geht ihr denn damit um?

MILA: Also, ich habe die Zeit genutzt und habe sehr viele Songs geschrieben, weil alle Auftritte, die geplant waren, ja leider abgesagt wurden. Da bin ich mal ein bisschen zur Ruhe gekommen. Auch wenn ich durch meinen 40-Stunden-Job trotzdem viel zu tun hatte, hatte ich ja die Wochenenden immer Zeit, viele Songs zu schreiben.

Uwe: Also Runterkommen war wirklich mal ganz gut. Sonst war man ja an den Wochenenden immer so zwei, drei, vier Mal unterwegs. Und jetzt ist es so gewesen, dass man auch mal zu Hause im Garten was machen konnte. Ansonsten habe ich ebenfalls Zeit im Produktionsstudio verbracht, habe noch ein paar Singles rausgebracht, die auch in Deutschland laufen. Aber was mir tatsächlich fehlt, ist auch das Auflegen, also der Kontakt zu Leuten, zur Menge irgendwo, zu sehen, dass Leute tanzen. Und das ist wirklich was, das behoben werden muss. Man muss irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren, weil, ohne das fehlt allen etwas.

Mila und Uwe Worlitzer im Strandkorb

(Bild: Timo Roth)

MILA, du kommst aus Wismar. Was macht denn die Stadt für dich besonders?

MILA: Ich finde, die Menschen hier sind einfach so gelassen und entspannt. Ich kann hier entspannen und am Hafen sitzen nach der Arbeit, gemütlich ein Eis essen, mich mit meinen Leuten treffen und hier eine schöne Zeit verbringen.

Uwe, was magst du besonders an Rostock?

Uwe: Na, Rostock ist halt nicht zu groß und nicht zu klein. Das ist eine schöne Stadtgröße, weil, du kommst schnell überall hin, du hast alles, was du brauchst, aber es ist trotzdem nicht so, dass du von irgendwas so übermannt wirst. Und du hast den Hafen, du hast, wenn du ein Stück rausfährst, sofort das Meer, den Strand und so weiter und so fort. Und das ist einfach etwas, wo ich sage, besser kann man es nicht haben.

Da haben sich also zwei Hanseaten getroffen. Treffen da auch zwei Dickschädel aufeinander?

Uwe: Bist du ein Dickschädel?

MILA: Ab und zu vielleicht, ja.

Uwe: Das habe ich jetzt so noch nie gemerkt, ehrlich gesagt. Bei mir – ich glaube, ich bin kein Dickschädel. Ich mache viel Blödsinn nebenher, und das kann manchmal auch anstrengend sein.

Wie klingt Mecklenburg-Vorpommern für euch?

Uwe: Klingen? Musikalisch oder überhaupt? Das ist eine echt schwere Frage: Wie klingt Mecklenburg-Vorpommern musikalisch? Also für mich auf jeden Fall nach Sonne. Sonne, Strand, Meer, Urlaub ...

MILA: Urlaub.

Uwe: Urlaub, so klingt Mecklenburg-Vorpommern.

MILA: Ja.

Habt ihr beide einen Geheimtipp, was man in MV unbedingt gesehen haben soll?

Uwe: Oh ja! Und zwar Neppermin, das ist auf Usedom am Achterwasser. Das habe ich mal entdeckt, weil ich dort Kajak fahren war und ich mich dort verfahren habe. Ich habe gedacht, na ja, so zwei Stunden, das kriege ich hin und bin dann ein Stück weitergefahren. Dann waren wir irgendwie bei viereinhalb Stunden und haben über 20 Kilometer mit dem Kajak zurückgelegt, und deswegen finde ich Neppermin einfach geil, weil, so eine Ruhe wie dort gibt es, glaube ich, an kaum einem anderen Ort.

MILA: Den Wismarer Hafen. Ist doch logisch! (lacht)

Uwe: Genau.

Eine letzte Frage noch: Warum ist Mecklenburg-Vorpommern für euch das Land zum Leben?

Uwe: Also ich kann sagen, wenn ich von Süden her reinfahre, und das passiert mir ja öfter, weil meine Eltern nämlich in Sachsen wohnen, dann hast du sofort das Gefühl der Freiheit, möchte ich ganz ehrlich sagen, weil, du hast diese weiten Felder, du weißt, du hast es nicht weit bis zum Strand, das Meer ist vor der Haustür und ja, also, es ist einfach nur schön hier.

MILA: Ich bin ja letztes Jahr oft in Berlin gewesen und war dann auch immer froh, wieder hier zu sein, weil das hier einfach viel ruhiger ist und nicht so stressig ist und ich hier einfach abschalten kann.

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