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Naturschutzgebiet, Kraniche auf den Feldern, Bild Rico Giese

„Ich habe mich in die Natur verliebt“

Drei Fragen an Rico Giese

Rico Giese ist ehrenamtlicher Naturschutzwart. Im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde Nordwestmecklenburg hat er ein Auge auf das 195 Hektar große Naturschutzgebiet Dambecker Seen, gelegen zwischen Schwerin und Wismar. Als Naturschutzwart wacht er darüber, dass die Wege nicht verlassen werden, informiert Anwohnerinnen und Anwohner über den wertvollen Schatz vor ihrer Tür, bietet Führungen für Naturinteressierte an und ist regelmäßig vor Sonnenaufgang vor Ort, um Vogelzählungen durchzuführen. Zudem versucht der 50-Jährige, seltene Vögel wie die Trauerseeschwalbe oder den Fischadler anzusiedeln und versorgt verletzte Eulen und Greifvögel.

Rico Giese, Schwalben

Siedelt Schwalben an: Naturschutzwart Rico Giese (Bild: Rico Giese)

Wie kamen Sie zum Naturschutz?

Als ich 18 Jahre alt war, kaufte ich mir von meinem ersten Gehalt bei der Landesforst sofort ein Fernglas für die Vogelbeobachtungen. Ich war als Quereinsteiger in meinen Traumberuf gekommen, ich wollte immer in der Natur arbeiten. Ich hatte ursprünglich gar nicht im Sinn, mich um das Amt des Naturschutzwarts zu bewerben. Ich wollte versuchen, die Trauerseeschwalben wieder hier anzusiedeln und sprach deshalb bei der Unteren Naturschutzbehörde vor. Quasi als Gegenleistung bot ich dann an, zusätzlich die Betreuung des Gebiets zu übernehmen. Das wurde dankbar angenommen. Zum Naturschutzwart wird man von der Landrätin ernannt – inklusive feierlicher Urkundenüberreichung. Man absolviert Lehrgänge im Naturschutzrecht und ist dann ein offizieller Vertreter des Landkreises.

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit aus?

Ich verbringe ziemlich viel Zeit im Naturschutzgebiet. Ich führe die Wasservogelzählungen durch, ermittle die Kormoranbestände ebenso wie die der Kraniche und der Graugänse. Dazu kommen dann noch die Beobachtungen der Artansiedlungen, aber meine Ansiedlungsprojekte sind sozusagen reines Privatvergnügen.

Fischadler

Der Versuch, Fischadler an den Dambecker Seen anzusiedeln, ist Rico Giese 2020 geglückt. (Bild: Rico Giese)

Pferde, Rande des Naturschutzgebiets, Wiesen und Weiden

Morgenstimmung am Rande des Naturschutzgebiets: Auf den umliegenden Wiesen und Weiden grasen Pferde, Rinder und Schafe. (Bild: Rico Giese) 

Was macht die Dambecker Seen für Sie so besonders?

Die Dambecker Seen hatten es mir schon immer angetan. Ich kannte sie schon seit Kindheitstagen. Wir sind dort immer nach der Schule hingewandert. Die Natur hier hat mich auch in den zehn Jahren, die wir nicht in MV gelebt haben, nicht losgelassen. Oft sind wir im Urlaub nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen und natürlich war ich dann auch oft im Naturschutzgebiet. Ich habe gemerkt, hier bin ich immer ganz bei mir, hier komme ich runter. Das hier ist ein Stück Mecklenburg, das sich in die heutige Zeit retten konnte, das wie viele kleine Juwelen noch im Dornröschenschlaf liegen darf.

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